Zu Gast bei der Fürstenfamilie
Prächtiger Ausgangspunkt zur Jagd
Wie ein Wahrzeichen krönt das Jagdschloss Granitz auf dem 109m hohen Tempelberg inmitten des 1.000 Hektar großen Waldgebiets, der Granitz, das zum Biosphärenreservat Südost-Rügen gehört.
Kaiser, Könige, Fürsten sowie zahlreiche andere Gäste besuchten das Fürstenpaar Wilhelm und Wanda zu Putbus und es gehört zu den am häufigsten besuchten Schlössern von Mecklenburg-Vorpommern.
Im Jagdschloss Granitz lassen sich spannende Geschichten über den visionären Bauherrn Fürst Wilhelm Malte I. und zur abwechslungsreichen Geschichte des zweigeschossigen, verputzte Backsteingebäudes, mit seinem beinahe quadratischen Grundriss, erfahren.
Hörnerklang und Jagdsignale schallen heute wieder durch die Räume, in denen reiche Bankette mit Wildbraten und Eisbomben gefeiert wurden. Das Schloss beherbergt eine Dauerausstellung sowie wechselnde Sonderausstellungen.
Wie kommt man zum Jagdschloss Granitz?
Mit dem „Jagdschlossexpress“ – eine Bummelbahn ab Binzer Seebrücke – oder über den Wanderweg vom Parkplatz Binz-Ost – Mit der Rügender Bäderbahn „Rasender Roland“ von Binz oder Sellin zum Haltepunkt Jagdschloss. Eine direkte Anfahrt zum Schloss mit dem Auto ist nicht möglich.
Eine Wanderung ab Binz von etwa vier Kilometer durch den Wald der Granitz zum Schloss ist eh zu empfehlen, da man sonst die herrliche Umgebung in den alten Buchen- und Traubeneichen nicht so wahrnimmt.
Das Schloss lässt sich aber auch gut mit dem Fahrrad erreichen. Nach erfolgreichem Abstieg der Wendeltreppe oder Erkundung des Schlosses gibt es eine Stärkung in der Alten Brennerei oder im Waldbiergarten.
Empfang in den fürstlichen Gesellschaftsräumen
Der Empfangssalon war der Zugang zu den Wohn- und Gesellschaftszimmern des Jagdschlosses. Er diente als Aufenthaltsraum für Gäste, die auf ein persönliches Gespräch mit Fürst Wilhelm und Fürstin Wanda warteten, zum Diner im angrenzenden Speisezimmer eingeladen waren oder sich nach einem festlichen Essen zum Rauchen zusammenfanden.
Das ursprüngliche Mobiliar des Salons ist heute verloren und durch Möbelstücke ersetzt, die aus der gleichen Zeit stammen und dem Neorokoko verpflichtet sind.
Die einstigen Fürsten hautnah erleben
Dauerausstellung
Die Ausstellung im Jagdschloss Granitz befasst sich thematisch zum einen mit der Baugeschichte des Jagdschlosses und der aristokratischen Jagd als historischen gesellschaftlichen Ereignis. Zum anderen widmet sich die Ausstellung dem Leben und Wirken seiner fürstlichen Bewohner, dem Fürstenpaar zu Putbus.
Ausgestellt werden alte Jagdgewehre, aber auch Möbel aus dem 19. Jahrhundert. Mächtige Geweihe an den Wänden des Schlosses verweisen stolz auf die einzige Pracht zu jener Zeit. Hinzu kommen wechselnde Ausstellungen, beispielsweise von Gemälden. Die Räumlichkeiten des Schlosses im Erd- und Obergeschoss wurden unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten restauriert, repariert und baulich ertüchtigt. Das Gebäude beherbergt außerdem eine Dauerausstellung sowie wechselnde Sonderausstellungen.
Der Mittelturm mit der Wendeltreppe ist ein Höhepunkt des Schlosses: 154 gusseiserne, mit Ornamenten durchbrochene Treppenstufen sind freitragend an der Innenwand des 38 Meter hohen Turms montiert. Sie wurde 1845 im Turm eingebaut.
Für Mutige ohne Angst vor Höhe
Wer sich die 145 Meter hinauf wagt, wird auf der Aussichtsplattform mit einem sagenhaften Panoramablick über Teile von Rügen, zum Kap Arkona, Greifswald und Stralsund belohnt, sofern das Wetter mitspielt. Der Mittelturm wurde nach Plänen vom berühmten preußischen Oberregierungsbaurat Karl Friedrich Schinkel errichtet.
Fürstliches Jagdvergnügen in den Wäldern der Granitz
Wenn Fürst Wilhelm im Herbst zur Hubertusjagd lud, kamen seine Gäste von nah und fern. Und auch die preußische Königsfamilie reiste nur allzu gerne aus Berlin an. Die Granitzer Wälder waren reich an Wild, das Jagdschloss bot bequeme Unterkunft für die Besucher, auf der Pirsch kam man sich zwanglos näher, und beim abendlichen Festessen wurde ganz nebenbei auch die hohe Politik erörtert.
Der Hörnerklang ist fester Bestandteil jeder großen Jagdveranstaltung. „Hirsch tot“ oder „Sammeln“ – über weite Strecken verständigten sich die Jäger mit ihren Signalen.
Berlin entwickelt sich im 19.Jahrhundert zu einem international bekannten Zentrum der Bildhauerkunst. Zu den wichtigsten Vertretern der klassizistischen und romantischen Portrait- und Denkmalkunst gehörten Christian Ludwig Tieck und Christian Daniel Rauch. Gemeinsam mit Karl Friedrich Schinkel begründeten sie eine staatliche Bildhauerwerkstatt. Zu Rauchs bekanntesten Schülern gehören Friedrich Drake und Ludwig Wilhelm Wichmann.
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