Das „Fürst-Pless-Horn“ – handlich, kreisrund, zweiwindig und robust – fand seit den 1870er-Jahren eine weite Verbreitung. Benannt ist es nach Fürst von Pless, Oberjägermeister des Kaisers. Dieses Exemplar trägt die Herstellersignatur der Breslauer Firma Franz Hirschberg und deren Schutzmarke.
Als preußischer Hofmann hatte Wilhelm Malte zu Putbus einen Nebenwohnsitz in Berlin. Er wohnte in den 1820er Jahren in der Wilhelmstr. 73, nur zwei Häuser entfernt von dem Bildhauer Ludwig Wilhelm Wichmann. Bei seinem Nachbarn gab der Fürst eine Porträtbüste in Auftrag

Die einstigen Fürsten hautnah erleben

Dauerausstellung
Die Ausstellung im Jagdschloss Granitz befasst sich thematisch zum einen mit der Baugeschichte des Jagdschlosses und der aristokratischen Jagd als historischen gesellschaftlichen Ereignis. Zum anderen widmet sich die Ausstellung dem Leben und Wirken seiner fürstlichen Bewohner, dem Fürstenpaar zu Putbus.

Ausgestellt werden alte Jagdgewehre, aber auch Möbel aus dem 19. Jahrhundert. Mächtige Geweihe an den Wänden des Schlosses verweisen stolz auf die einzige Pracht zu jener Zeit. Hinzu kommen wechselnde Ausstellungen, beispielsweise von Gemälden. Die Räumlichkeiten des Schlosses im Erd- und Obergeschoss wurden unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten restauriert, repariert und baulich ertüchtigt. Das Gebäude beherbergt außerdem eine Dauerausstellung sowie wechselnde Sonderausstellungen.

Die Zimmer im Erdgeschoss haben zum Teil gekachelte Wände. Der imposante Marmorsaal im Obergeschoss des Jagdschloß Granitz ist über eine herrschaftliche Treppe im Inneren des Schlosses zu erreichen und seine Wände sind größtenteils mit Edelholz und Marmor verkleidet.

Im Jagdschloss Granitz kann man das Leben der Inselfürsten hautnah erleben. Die vielen Jagdtrophäen zeugen noch heute von der Jagdleidenschaft der Fürstenfamilie und europäischer Adliger und Prominente. Fürst Wilhelm und Fürstin Wanda Marie hielten elegante Gesellschaften in den Salons. Heute befindet sich das Jagdschloss im Besitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern und untersteht der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten.

Der Empfangssalon war der Zugang zu den Wohn- und Gesellschaftszimmern des Jagdschlosses. Er diente als Aufenthaltsraum für Gäste, die auf ein persönliches Gespräch mit Fürst Wilhelm und Fürstin Wanda warteten, zum Diner im angrenzenden Speisezimmer eingeladen waren oder sich nach einem festlichen Essen zum Rauchen zusammenfanden.
Das ursprüngliche Mobiliar des Salons ist heute verloren und durch Möbelstücke ersetzt, die aus der gleichen Zeit stammen und dem Neorokoko verpflichtet sind.

Fürstliches Jagdvergnügen in den Wäldern der Granitz

Wenn Fürst Wilhelm im Herbst zur Hubertusjagd lud, kamen seine Gäste von nah und fern. Und auch die preußische Königsfamilie reiste nur allzu gern aus Berlin an. Die Granitzer Wälder waren reich an Wild, das Jagdschloss bot bequeme Unterkunft für die Besucher, auf der Pirsch kam man sich zwanglos näher, und beim abendlichen Festessen wurde ganz nebenbei auch die hohe Politik erörtert.

Der Hörnerklang ist fester Bestandteil jeder großen Jagdveranstaltung. „Hirsch tot“ oder „Sammeln“ – über weite Strecken verständigten sich die Jäger mit ihren Signalen.

Möbel aus Geweih

Geweihschaufeln als Rückenlehne, Elchläufe als Stuhlbeine, nach unten gekehrte Abwurfstangen als Tischfuß – was uns heute skurril erscheint, war zu Fürst Wilhelms Zeiten groß in Mode. Hatten Geweihe und Gehörne bisher als Jagdtrophäen die Wände geschmückt, fanden sie im 19. Jahrhundert auch Eingang in die Möbelherstellung.

Zunächst als Einzelanfertigungen für meist adelige Auftraggeber ausgeführt, wurden Geweihmöbel erstmals auf der Weltausstellung in London 1851 einem breiteren Publikum vorgestellt. Sie erlangten in der Folgezeit so große Popularität, dass eigene Manufakturbetriebe entstanden, die ihre Ware in Katalogen anboten. Als Material für den Möbelbau dienten überwiegend die Abwurfstangen, die Elch, Rot- und Damhirsch einmal jährlich verlieren.

Die Berliner Schule

Berlin entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem international bekannten Zentrum der Bildhauerkunst. Zu den wichtigsten Vertretern der klassizistischen und romantischen Porträt- und Denkmalkunst gehörten Christian Ludwig Tieck und Christian Daniel Rauch. Gemeinsam mit Karl Friedrich Schinkel begründeten sie eine staatliche Bildhauerwerkstatt. Zu Rauchs bekanntesten Schülern gehören Friedrich Drake und Ludwig Wilhelm Wichmann.

Metallguss-Kunst

Neue Kunstgussverfahren ermöglichten es, viele Architekturelemente, aber auch Kunstwerke für den Bau und die Ausgestaltung des Jagdschlosses aus Metall herzustellen. Beanspruchte Teile, wie die Wendeltreppe im Turm, sind aus Gusseisen gefertigt. Gusseisen kam als Material im 19. Jahrhundert in Mode und wurde zunehmend auch im Bau eingesetzt. Der Berliner Eisenkunstguss war international als fer de Berlin bekannt. Verzierungen und Kunstkopien sind dagegen kostengünstigere Zinkgüsse.

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