Jura, mittlere System des Mesozoikums, nach der Trias, vor der Kreide. Der Jura begann vor etwa 201,3 Millionen Jahren und endete vor etwa 145 Millionen Jahren. Er dauerte somit rund 56,3 Millionen Jahre.

Ein Eldorado Für Raubfische

In den Riffen des späten Jurameeres blüht das Leben. Für Raubfische herrscht keine Nahrungsknappheit. Während Haie in der Trias eine Phase geringer Vielfalt durchmachen, finden sie nun beste Bedingungen vor. Ihre Artenzahl nimmt zu.
Selbst die urtümlichen und schwerfälligen Schmelzschuppen gewinnen unter diesen günstigen Bedingungen noch einmal an Vielfalt.

Zum Ende des Jura ist das Meer reich an unterschiedlichsten Fischarten. Kleine sprottenähnliche Fische ziehen in riesigen Schwärmen umher und bieten in ihrer Masse eine wichtige Nahrungsgrundlage für Raubfische. Schnelle Jäger wie Caturus erkennt man an ihrem spindelförmigen Körper mit der sichelförmigen Schwanzflosse.
Der hochrückige Pflasterzahnfisch Turbomesodon zeichnet sich dagegen als wendiger Riffbewohner aus, der sich von hartschaligen Tieren ernährt.

In den ufernahen lichtdurchfluteten Regionen des Jurameeres entstehen vielerorts Riffbereiche, die je nach Typ von Korallen und Schwämmen gebildet werden. Das Vorkommen von Korallen im Gestein gilt als Nachweis für ein einst tropisches Klima.

Im Jura ist Europa eine Insellandschaft mitten in einem Flachmeer. Seine Unterwasserwelt bietet Möglichkeiten für eine Vielzahl von Meerestieren. Gute Bedingungen auch für Meeresreptilien: Kompakte Fischsaurier jagen schnell wie Delphine nach Fischen und Tintenfische; langschwänzige Krokodile machen die Küsten unsicher.

Die wahren Herrscher des Jurameers sind aber die Plesiosaurier. Schon in der Trias entstanden, entwickeln sie nun eine große Artenvielfalt, darunter bis zu 15 m große Monster. Unter Plesiosauriern gibt es zwei verschieden Erscheinungsformen: Ein kurzer Hals und ein großer Schädel mit kräftigen Kiefern kennzeichnet die eine Gruppe. Zu diesen gefährlichen Raubtieren zählt auch Liopleurodon, der mit seinen dolchartigen Zähnen auch Meereskrokodile wie Pelagosaurus und Steneosaurus töten kann.

Die anderen, wie Hydrorion, haben lange Hälse und kleine Köpfe. Ihre dünnen, stiftförmigen Zähne eignen sich zum Packen von kleineren Beutetieren wie Fische und Tintenfischen. Während des Jura haben sich gefährliche Raubtiere wie Liopleurodon entwickelt. Aus ihren kräftigen Kiefer ragen bis zu 20 cm lange Zähne.

Trotz ihres gepanzerten Körpers sind selbst Meereskrokodile wie Steneosaurus dem knochenbrechenden Gebiss eines Liopleurodon wehrlos ausgeliefert.

Ein Exemplar der Art Pliosaurus funkei mit dem Beinamen Pretador X wird aufgrund seines 2 m langen Schädels auf eine Gesamt-Körperlänge von 15 m geschätzt. Ein weiterer fragmentarischer Fund, das „Monster von Aramberri“ könnte sogar 20 m erreicht haben.

Gepanzerte Fischjäger

Die Knochenplatten entlang der Rücken von Krokodilen wirken wie ein dachartiges Tragwerk, das ihren Rumpf bei der Fortbewegung an Land stabilisiert. Das auch Pelagosaurus und Steneosaurus eine solche Panzerung haben, deutet darauf hin, dass diese Meeressaurier sich auch an Land aufhalten können.
Stärker aquatische Arten wie Metriorhynchus (ausgestorbene Gattung mariner Krokodile aus dem Mittel- und Oberjura von Europa) haben den zum Tragen des Körpers notwendigen Knochenpanzer völlig reduziert und gleiten nur noch zur Eiablage an Land.

Ammoniten Im Vormarsch

Ammoniten beherrschten die Meere über Jahrmillionen. Ihre Formen faszinieren noch heute.

Im Jura beginnen sich die Ammoniten massiv zu verbreiten. In großer Artenvielfalt dringen sie in unterschiedliche marine Lebensräme vor. Viele Arten eignen sich aufgrund ihres spezifischen zeitlichen Vorkommens als sogenannte Leitfossilien zur Datierung von Gesteinsschichten. In manchen Ablagerungen kommen die Gehäuse, dicht an dicht gedrängt geradezu massenhaft vor. Mit der Katastrophe am Ende der Kreide nimmt diese enorme Verbreitungswelle aber ein jähes Ende. Die Ammoniten sterben restlos aus.

RETTE SICH, WER KANN!
Haarsterne sind im Grunde Seelilien, die ihren Stiel abgelegt haben und nicht mehr am Boden verankert sind, Damit sind sie nicht mehr sesshaft, sondern mobil: Mit Hilfe ihrer biegsamen, reich verzweigten Arme können sie sich über den Meeresboden bewegen
– nicht schnell, aber ausreichend, um etwa vor hungrigen Seeigeln zu flüchten, Haarsterne gibt es heute in tropischen und subtropischen küstennahen Gewässern, während Seelilien nur noch in der Tiefsee leben,

  • Temnodontosaurus

Temnodontosaurus – Riese unter den Fischsauriern

Temnodontosaurus kann deutlich größer als Stenopterygius werden. Man geht davon aus, dass einige Arten his zu 12 m Länge erreichen können. Während Stenopteryglus kleineren Fischen und Tintenfischen nachjagt, kann Temnodontosaurus auch größere Meerestiere überwältigen. Seine riesigen, bis 20 cm großen Augen zeugen von einem guten Sehvermögen. Eine ringförmige Verknöcherung im Augapfel, der Skleralring hält die Form des Auges flach und beeinflusst damit die optischen Eigenschaften.

Jurassischer Krabbencocktail & Bunte Vielfalt Im Riff

Wegen ihres kalkigen Außenskeletts bleiben Krebstiere häufig als Versteinerungen erhalten. In den Sollnhofener Plattenkalken finden sich etwa 40 fossile Krebsgattungen und ein Vielfaches an Arten.

Die hellen Gesteinsschichten des Weißen Jura bilden einen Zeitabschnitt des Jurameeres vor etwa 160 bis 150 Millionen Jahren ab. Für seine exzellent erhaltenen Fossilien weltberühmt ist der Solnhofener Plattenkalk.
In tieferen sauerstoffarmen Schichten der Lagunen ist der Salzgehalt zur damaligen Zeit sehr hoch, sodass tote Tiere an der Verwesung gehindert werden. In dem feinkörnigen Kalkstein bleiben sogar kleinste Details als Versteinerungen erhalten. Besonders zahlreich sind fossile Fische.

Pfeilschwanzkrebse

Pfeilschwanzkrebse existieren fast unverändert seit mindestens 445 Millionen Jahren. Trotz ihrer äußeren Ähnlichkeit mit Krebsen werden sie nicht zu diesen, sondern besonders wegen ihrer Mundwerkzeuge in die Verwandtschaft der Spinnentiere gestellt.

Futter Für Die Saurier

Die Ablagerungen des sogenannten „Schwarz-Jura“ der Schwäbischen Alb repräsentieren das Meer vor etwa 180 Mio. Jahren. Neben den spektakulären Meeressauriern tummeln sich in dieser Zeitepoche zahlreiche andere Tiere in den Gewässern, vor allem unzählige Fische.

Neben Schmelzschuppen beginnen sich Echte Knochenfische wie Leptolepis auszubreiten. Aber auch Störartige und Haie treten stärker in Erscheinung. Manche Arten von ihnen werden bis zu drei Meter lang.

Meeressäuger Im Aufbruch

In den ufernahen lichtdurchfluteten Regionen des Jurameeres entstehen vielerorts Riffbereiche, die je nach Typ von Korallen und Schwämmen gebildet werden. Das Vorkommen von Korallen im Gestein gilt als Nachweis für ein einst tropisches Klima.

DREIECKSVERHÄLTNIS

Die Dreiecksmuschel Trigonia ist leicht an ihrer typischen und namengebenden Form erkennbar. Die Gattung verbreitet sich im Jura weltweit und nimmt bis in die Kreide an Arten zu. Davon überleben allerdings nur wenige die Katastrophe am Ende der Kreide, und selbst diese sterben schließlich vor rund 55 Millionen Jahren aus. Die eng verwandte Dreicksmuschel-Gattung Neotrigonia kommt heute mit acht Arten im Sediment in Wassertiefen bis zu 400 m vor.

TEUFELS-FUSSNAGEL
Diese fossile Muschelgattung zählt zu den Austern.
Wegen ihrer typischen klauenartig gebogenen Form wird sie im englischen Sprachraum volkstümlich „Teufels-Fußnagel“ genannt.
Anders als heutige Austern, die felsige Hartböden zum Verankern der Schale brauchen, steckt diese fossile Variante mit der gewölbten Klappenseite in schlammigen Böden. Wie heutige Austern bilden sie Kolonien.
Gryphaea arcuata belegt als Leitfossil einen Zeitraum vor 199 bis 191 Millionen Jahren.

Published On: November 5th, 2019Categories: DinosaurierTags: Total Views: 124Daily Views: 2

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