Meisterwerke Antiker Bildhauerkunst

Lekythos (Salbölgefäß). Grabmal des Kriegers Philonautes, der im Beisein von zwei Frauen, Kleophan-te und Philippe gezeigt wird. Attika. Um 400 v. Chr.
Grabrelief der Mnesarete. In ihr Leid versunken sitzt die Verstorbene auf einem Sessel. Vor ihr steht eine trauernde Dienerin. Inschrift auf dem Gebälk der Stele: „Mnesarete, (Tochter) des Sokra-tes". Darunter ein Gedicht: „Diese ließ ihren Mann zurück und die Geschwister und der Mutter den Schmerz, auch ihr Kind und nicht alternden Ruf großer Tugend. Hier (im Grab) hält Persephones Gemach Mnesarete umfangen, die zum Ziel jeglicher Tugend gelang-te." Das Haus der Totengöttin Per-sephone ist die Unterwelt. Attika. Um 380 v. Chr.
Grabstein eines Mädchens namens Plangon. Die Bedeutung des griechischen Namens lautet: „Puppe" Das Mädchen hält eine Puppe und einen kleinen Vogel in den Händen. Athen. Um 310 v. Chr.
Grabstein des Demetrios. Der Gefallene kämpfte als Seesoldat auf einem Kriegsschiff. Vom Marmara-Meer. Um 370 v. Chr.
weibliche Panther. Wahrscheinlich von der Grabstätte der Mnesarete.
weibliche Panther. Wahrscheinlich von der Grabstätte der Mnesarete.
Statue eines trauernden Mädchens, von einer Grabstätte. Attika. Um 360 v. Chr.
Lekythos. Eine Dienerin namens Xeno zeigt der verstorbenen Mutter Archippe deren Kind. Attika. Um 390 v. Chr.
„Münchner Lekythos". Grabmal in Form eines Salbölgefäßes für den Totenkult. Mann und Frau reichen sich in ehelicher Verbundenheit die Hände. Attika. Um 375 v. Chr.
Grabstein der Xenokrateia. Inschrift: „Xenokrateia, Tochter des Eukleides, aus Oie'". Bei dem Ort Oie handelt es sich um eine antike Landgemeinde in Attika. Um 350 v. Chr.

Benannt ist der Saal nach einem Stein mit dem Relief der Mnesarete.

Marmorne Gedenksteine mit oft prächtigem Skulpturen- und Reliefschmuck standen im antiken Griechenland auf den Grabstätten, in denen wohlhabende Familien ihre Verstorbenen beisetzten. Die Bezirke waren meist von Mauern eingefasst und boten Platz für eine Vielzahl von Bestattungen. Entsprechend konnten hier im Laufe der Jahre oft mehrere Grabsteine verschiedenster Form nebeneinander errichtet werden: Man findet außer hochragenden Pfeilern und architektonisch gerahmten Reliefs auch großformatige Umsetzungen von Wasch- und Salbgefäßen für den Totenkult.

Bisweilen wurden die Grabstätten auch von steinernen Wächtern – Löwen, Panthern (495 und 496) oder Hunden – behütet. All diese Monumente sollten den Rang und das gesellschaftliche Prestige der jeweiligen Familien augenfällig machen.
Inschriften sorgten dafür, dass das Andenken der Toten für die Nachwelt bewahrt blieb. Darin wurden meist nur der Name und der Vatersname der verstorbenen Person sowie ihr Herkunftsort genannt.

In ihr Leid versunken sitzt die Verstorbene auf einem Sessel. Vor ihr steht eine trauernde Dienerin. Inschrift auf dem Gebälk der Stele: „Mnesarete, (Tochter) des Sokrates“. Darunter ein Gedicht: „Diese ließ ihren Mann zurück und die Geschwister und der Mutter den Schmerz, auch ihr Kind und nicht alternde Ruf großer Tugend. Hier (im Grab) hält Persephones Gemach Mnesarete umfangen, die zum Ziel jeglicher Tugend gelangte.“ Das Haus der Totengöttin Persephone ist die Unterwelt. Attika. Um 380 v. Chr.

Die Bildfelder aufwendiger Grabsteine aus klassischer Zeit sind von großer Empfindsamkeit und tiefer Trauer geprägt. Häufig wird der oder die Verstorbene hier im Kreise von nahen Angehörigen oder Dienern gezeigt. Tote und Lebende scheinen sich dabei ganz nah zu sein, zumal die rahmende Architektur sie in einen gemeinsamen Bildraum setzt.

In Wirklichkeit befinden sie sich in ganz unterschiedlichen Sphären, zwischen denen es keine Verbindungslinie mehr gibt: Die einen in der diesseitigen Welt der Lebenden, die anderen im Hades, im Reich der körperlosen Seelen.

Published On: April 18th, 2018Categories: GlyptothekTotal Views: 579Daily Views: 1

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