MEERESMUSEUM STRALSUND

Der Umgang mit dem Meer – Warum das Meer so wichtig für uns ist

Pflicht gegenüber uns selbst und den nachfolgenden Generationen

Ausstellungsbereich „Mensch und Meer“

Hier könnt Ihr euch über das Thema Fischerei informieren und viele verschiedene Modellschiffe betrachtet. Die Ausstellungsräume zum Thema „Nutzung der Meere – von der Tiefsee bis in die polaren Regionen“ zeigen Originalexponate und faszinierende Modelle, etwa von einem Riesen-Walross, Pinguinen auf der Antarktischen Halbinsel, Robben, Eisbären und einen Schlittenhund.

Der Umgang

Das Weltmeer ist der größte, von Leben erfüllte Raum der Erde. Die Vielfalt des Lebens im Meer hat sich in Millionen von Jahren entwickelt. Meeresorganismen dienen durch ihre zahlreichen ökologischen Funktionen auch der Erhaltung des Lebens auf der ganzen Erde.
Die Lage der Ozeane ist kritisch. Die Ausbeutung und Zerstörung dieser biologischen Schatzkammer durch den Menschen schreitet heute schneller voran, als sich die Systeme regenerieren können. Die Fischbestände sind mittlerweile mehr als besorgniserregend. Dazu kommt die Verschmutzung mit giftigen Abwässern und Plastikmüll.

Die Pflicht

Wir tun so als wären die Ressourcen der Meere unerschöpflich und verbrauchen immer mehr davon. Dabei hat die nachhaltige Nutzung, etwa zur Gewinnung vielfältiger Nahrung für den Menschen oder von pharmazeutischen Produkten noch gar nicht richtig begonnen.

Walross Und Eskimo

Die arktischen Ureinwohner, die Eskimos, lebten jahrhundertelang als Jäger vorwiegend von großen Meeressäugern, besonders von Walrossen. Sie siedelten sich deshalb nur dort an, wo diese großen Robben vorkamen.

Auch in der Religion spielten die Walrosse eine wichtige Rolle. Grenzenlose industrielle Nutzung durch Europäer und Amerikaner führte beinahe zur Ausrottung der Art, bevor Schutzmaßnahmen ergriffen wurden. Heute dürfen die Eskimos einzelne Tiere für ihren Lebensunterhalt erbeuten. Das Tier wird restlos verarbeitet. Von einem Walross kann eine zehnköpfige Familie drei Monate leben.

Skrupellose Wilderer, die nur wegen dem Elfenbein die Tiere abschlachten, sind gegenwärtig die größte Gefahr für die restlichen Bestände.

Der Eisbär

Der Lebensraum des Eisbären wird vom Eis bestimmt. Während seiner jährlichen Wanderung zwischen dem Winterquartier und den sommerlichen Jagdgründen legt er im Durchschnitt 300 – 400 km zurück. Die Hauptnahrung der Eisbären sind Ringelrobben.

Die dicke Unterwolle des Eisbärenfells wird von Grannenhaaren bedeckt, die bei Nässe verkleben und so eine wasserdichte Hülle bilden. Sie sind hohl und wirken dadurch isolierend. Auf diese Weise reduzieren sie den Wärmeverlust des Bären und verhindern, dass er zu schnell auskühlt.

Seine schwarze Haut funktioniert wie eine Licht- oder Wärmefalle. Eine Fettschicht, die über die Hälfte des Körpergewichts ausmacht, dient neben der Wärmeisolation als lebensnotwendige Energiereserve. Mit Ausnahme der Ballen sind die Füße behaart. Die Zehen sind bis zur halben Länge durch eine Schwimmhaut verbunden.

Durch die globale Erwärmung gehen die Eismassen in der Arktis allmählich zurück. Es kommt zum Wegschmelzen des arktischen Lebensraumes. Dadurch verschlechtern sich die Lebensbedingungen der Eisbären. Auch die Schneewehen werden immer dünner und der Schutz der Wurfhöhlen schwindet.

Top-Ausflugsziel
Meeresmuseum Stralsund

Öffnungszeiten

September bis Juni: täglich von 9:30 bis 17 Uhr, Juli bis August: täglich von 9:30 bis 19 Uhr

(Kassenschluss: 60 Minuten vor Schließung)

Skelett eines Delfins

Kaiserpinguine

Kaiserpinguine brüten auf dem Antarktischen Eis. Während der sechsmonatigen Aufzucht der Küken gehen Vater und Mutter auf Nahrungssuche. Bis sie zurückkommen dauert es viele Tage. Sie müssen weite Strecken laufen oder rutschen und bis zu 100 Kilometer lange Hin- und Rückweg zwischen den weit entlegenen Brutplätzen und dem offenen Meer bewältigen.

In dieser Zeit bleiben die Jungtiere ohne Eltern und sammeln sich in „Kindergärten“. Als Beschützer bleiben einzelne Alttiere zurück.

Im Polarsommer taut das Eis auf der Antarktischen Halbinsel. Dann kommen Zügelpinguine und Eselspinguine zum Brüten auf die vegetationsfreien Schotterflächen. Zahlreiche Räuber bedrohen den Nachwuchs der Pinguine: Skuas – große Raubmöwen – sind die gefährlichsten. Sie durchstreifen die Kolonien und erbeuten Eier und Küken, sobald sich ein Alttier zu weit vom Nest entfernt.
Dominikanermöwen rauben vorzugsweise Eier. Scheidenschnabel jagen Küken die Nahrung ab.

Gotteslachs und Mondfisch

Der Gotteslachs (Lampris guttatus), auch Opah genannt, hat eine ähnliche Körperform wie der Mondfisch und wird etwa 180 cm groß. Beide hier gezeigten Fische kommen aus dem Atlantik. Der Gotteslachs ist im Gegensatz zum Mola Mola sehr schmackhaft.

Der Mondfisch (Mola Mola) ist ein schlechter Schwimmer, da der Schwanz, wichtigstes Antriebsorgan der meisten Fische, zu einem kurzen Flossensaum reduziert ist. Die scheibenförmige Gestalt, die großen, segelartigen Rücken- und Afterflossen und ein leichtes Skelett befähigen ihn dafür gut zu passivem Treiben in Meeresströmungen. Er besitzt eine dicke, feste Knorpelschicht unter der harten Haut und sie dient als Panzer. Auch Larvenkörper sind gepanzert und mit Stacheln bewachsen. Verluste werden durch große Fruchtbarkeit ausgeglichen: Bis zu 300 Millionen Eier – höchste Eizahl aller Fische!
Er wird bis zu 4m lang bei einem Gewicht bis 2 000 kg. Wenig bejagt, da sein Fleisch kaum genießbar ist. Als Nahrung dienen ihm freischwimmende Schnecken und Kopffüßer, Krebse, Fische und Quallen.

Robben und Seehunde

Früher wurden die Sattelrobbenbabys wegen des weißen, flauschigen Felles („white coat“), aus denen man Pelzmäntel herstellte, grausam erschlagen. Dieses brutale Abschlachten erregte weltweit Proteste, und die Europäische Gemeinschaft verbot 1983 die Einfuhr von Jungrobbenfellen.
Bis 1995 konnten die Babys jetzt ungestört auf ihren Wurfplätzen aufwachsen. Touristen kamen zum „Seal-watching“, um die niedlichen Tiere zu bestaunen. Aus Angst vor arbeitslosen Fischern verteilt die kanadischen Regierung seit 1996 wieder jährlich 5000 Lizenzen an Robbenjägern, die 275.000 Sattelrobbenbabys z.B. für Potenzmittel aus Robbenpenissen töten.

Kegelrobben, Ostsee-Kegelrobben (Halichoerus grypus balticus) gelten als eigenständige Unterart und kommen lediglich an wenigen Stellen der Küsten Polens und Mecklenburg-Vorpommerns vor. Kegelrobben gehören wie die Sattelrobben zur Unterfamilie Hundsrobben. Sie leben meist in subarktische Gewässer und fischreiche Küstengebiete mit vielen Felsen.

Ringelrobben leben vorwiegend in der nördlichen Ostsee und gelangen nur vereinzelt in deren südlichen Teil. Hundsrobben schwimmen im Gegensatz zu den Ohrenrobben, z.B. Seebären, mit den Hinterflossen.

Seehunde leben weit verbreitet im Wattenmeer der Nordsee und seltener in der westlichen Ostsee. Früher wurden sie überall verfolgt und der Bestand ging stark zurück. Erst durch weit gehendes Jagdverbot ab 1974 sowie die Einrichtung von Seehund-Ruhezonen und Nationalparks ab 1985 nahm ihre Anzahl zu. Aber große Verluste gab es wieder 1988, als etwa 18.000 Tiere an einer Virusepidemie starben.

Seeotter, Robben und Seekühe – Das Leben im Wasser erfordert besondere Anpassungen

Alle Meeressäugetiere besitzen eine dicke Fettschicht. So können sie in ihrem oft kalten Lebensraum eine Körpertemperatur von etwa 37° C aufrecht erhalten.

Bei den ausschließlich im Meer oder in Flüssen lebenden Walen und Seekühen sind die Vordergliedmaßen zu Flossen (Flipper) umgebildet, ihre Hintergliedmaßen sind vollständig zurückgebildet. Der Schwanz ist zu einer quer gestellten Fluke umgewandelt und dient dem Antrieb.

Robben leben überwiegend im Wasser. Sie müssen jedoch zur Geburt ihres Nachwuchses und zum Fellwechsel das Land aufsuchen. Ihre flossenähnlichen Gliedmaßen sind zu einer eingeschränkten Fortbewegung außerhalb des Wassers geeignet. Seeotter und Eisbären suchen nur zum Nahrungserwerb das Meer auf. In Anpassung an diese Lebensweise besitzen sie Schwimmhäute zwischen den Zehen.

Seeotter – Die Paarung findet im Wasser statt. Dort erfolgt auch die Geburt – häufig auf großen Seetangbänken. Hier sind die Seeotter vor Feinden, wie z.B. dem Schwertwal, geschützt. Seeotter leben zumeist in Familien: Männchen, Weibchen, halbwüchsiges Jungtier und Säugling. Sie kümmern sich sehr intensiv um ihren Nachwuchs. Die Weibchen tragen an Land ihr Junges im Maul. Im Wasser legen sie sich auf den Rücken und halten es zwischen den Vorderpfoten.

Seehunde (Phoca vitulina) leben weit verbreitet im Wattenmeer der Nordsee und seltener in der westlichen Ostsee. Früher wurden sie überall verfolgt, und der Bestand ging stark zurück. Erst durch weitgehendes Jagdverbot ab 1974 sowie die Einrichtung von Seehundruhezonen und Nationalparks ab 1985 nahm ihre Anzahl zu. Aber große Verluste gab es wieder 1988, als etwa 18 000 Tiere an einer Virusepidemie starben.
Kegelrobben (Halichoerus grypus) kommen lediglich an wenigen Stellen der deutschen Küsten vor.
Ringelrobben (Phoca hispida botnica) leben vorwiegend in der nördlichen Ostsee und gelangen nur vereinzelt in deren südlichen Teil.

Ohrenrobben (z. B. Seebären) schwimmen mit den Vorderflossen, Hundsrobben (z. B. Seehunde) mit den Hinterflossen.

Hundsrobben
Hundsrobben