MEERESMUSEUM STRALSUND
Krabben Und Krebse
Vom Wasserfloh bis zur japanischen Riesenkrabbe

Wat denn nu?
Es gibt etwa 6800 Arten Krabben und Kurzschwanzkrebse – dazu gehören Garnelen, Krabben, Langusten und Hummer.
Die Krabben (Brachyura) – auch echte Krabben oder Kurzschwanzkrebse – gehören zur Ordnung der Zehnfußkrebse. Aber auch der Flußkrebs gehört zu den Zehnfußkrebsen und nicht nur Krabben allein…. So, wat denn nu???
Krabbe # Garnele # Krebs
Der eine meint Krabbe, der andere meint Krebs. Sind da Unterschiede? Wenn ja, welche?
Da kann man schon leicht mal den Faden verlieren. Ein grober Überblick über die biologische Systematik sollte helfen. Übergeordnet steht der Begriff „Krebstiere“ bzw. „Krebse“ (rund 67 000 Arten), auch gleichzusetzen mit „Krustentiere“.
Darunter ordnen sich mehrere zehntausend Arten. Eine Gruppe innerhalb der Krebstiere heißen Garnelen, eine andere Gruppe wird als „Krabben“ betitelt. Soweit so klar? Für mehr Infos: Krabbe1, Krabbe2 oder Krabbe3
Japanische Riesenkrabbe
Dieser größte Krebs ist auch das größte Gliedertier der Erde. Er hat ein sehr begrenztes Verbreitungsgebiet an den Pazifikküsten Japans. Die Spannweite der Scherenbeine kann beim Männchen (hier wird ein Männchen vermutet) bis zu drei Meter betragen, die der Weibchen sind wesentlich kürzer.
Riesenkrabben leben im unzugänglichen Lebensraum in 50 – 300 m Tiefe auf Sand- und Schlickgründen. Sie ernähren sich von Weichtieren, kleinen Krebsen und Aas. Der japanische Name lautet „taka ashi gani“, was Hochbeinkrebs bedeutet.
Hummer
Begehrte Delikatesse
Hummer sind die bekanntesten marinen Krebse. Vor natürlichen Feinde sind sie gut geschützt. Doch selbst wehrhafter, stark verkalkter Panzer nützt ihnen wenig seitdem der Mensch entdeckte, daß das Muschelfleisch von vorzüglichem Geschmack ist. Noch im Mittelalter war der Flußkrebs bevorzugtes „Krebsthier“. Der Hummer galt dagegen als weniger schmackhaft, und über seine Lebensweise und sein Aussehen gab es recht abenteuerliche Vorstellungen.
Erst ab dem 17. Jahrhundert wurde dieser „ungeheuerliche Meerkrebs“, zunächst an den europäischen Königshäusern, zu einer begehrten Delikatesse. Heute sind die Hummerbestände durch die Fischerei gefährdet. Dem versucht man durch strenge gesetzliche Fangbeschränkungen zu begegnen. Außerdem laufen zahlreiche Zuchtversuche, um den Hummer künftig in Aquakulturen industriemäßig vermehren zu können.
An der felsigen Küste des Nordatlantik kommen zwei Hummersrten vor: der Europäische Hummer (Homarus gammarus) und der größere Amerikanische Hummer (Homarus americanus).
Der Amerikanische Hummer ist an der atlantischen Küste Nordamerikas von Labrador bis North Carolina verbreitet. Diese Art wird wirtschaftlich besonders intensiv genutzt. Ein Zusammenbruch der Hummerbestände an der amerikanischen Küste konnte aber bisher durch die streng geregelte Bewirtschaftung in festgelegten Fangzonen verhindert werden.
Im kalten, klaren Wasser suchen die Hummer entlang der felsigen Küsten in 2 bis 40 m Tiefe nach geeigneten Wohnhöhlen. Diese gewonnenen Reviere werden konsequent gegen Eindringlinge verteidigt. Dabei kommen die wehrhaften Scheren, die besonders beim Männchen stärker ausgeprägt sind, zum Einsatz. Kämpfe zwischen solchen Rivalen enden oft mit dem Verlust eines Körperteils beim schwächeren Tier, welches sich dann zurückzieht und im Laufe weiterer Häutungen zur Regeneration der verlorenen Gliedmaßen fähig ist.