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Plexiglas verarbeiten

So gelingt es am Besten!
So bekommt Ihr Kratzer wieder weg!

Welche Werkzeuge benötigen wir?

Je nach Bedarf benötigt man folgende Werkzeuge zur Bearbeitung von Plexiglas®:

✓ ein wasserfester Stift zum Anzeichnen der späteren Bearbeitungspunkte
✓ weiches Reinigungstuch mit Wasser zum reinigen der Flächen
✓ eine Ziehklinge, z.B. Teppichmesser zum entgraten
✓ Metallfeile zum nacharbeiten
✓ Stichsäge mit Sägeblatt (Geradverzahnung und einer Zahnteilung von 2,5 mm)
✓ Kreissägeblatt mit Geradverzahnung (Trapez-Flachzahn, Zahnabstand ca. 13mm)
✓ HSS-Bohrer (dieser sollte spitz nachgeschliffen werden – Winkel 60-90°)
✓ Fräse, Kleber, Keile, Klemmen, Bänder usw. zum fixieren
✓ Wasser zum kühlen

biegen # formen # kleben # schneiden

Im ersten Teil dieses Praxisseminars wurden bereits die Unterschiede zwischen den Produkten GS (Guss-Verfahren) und XT (Extrusions-Verfahren) kennen gelernt. Bis auf wenige Ausnahmen werden beide Produkte mit den gleichen Werkstoffen bearbeitet, auf die wir nachfolgend ein bisschen näher eingehen wollen.
Vieles davon kennt Ihr vielleicht bereits aus der Holzbearbeitung.

Zuschnitt mit
Kreissäge oder Stichsäge

Plexiglas kann mit handelsüblichen
Werkzeugen zugeschnitten werden.

Plexiglas
bohren oder fräsen

es können zum bohren handelsübliche HSS-Bohrer verwendet werden, deren Spitze aber noch um 60 – 90° angespitzt werden muss.

Zuschnitt mit
Kreissäge oder Stichsäge

Plexiglas
bohren oder fräsen

PLEXIGLAS®, ACRYLGLAS AQUARIUM – JA ODER NEIN?

Hier bieten sich schwingungsarme Stich- oder Kreissäge an, aber auch Ritzbrechen, also dass mehrfache einritzen einer bestimmten Stelle mit anschließendem abbrechen an der verdünnten Stelle.
Kreissäge: Das Sägeblatt nur soweit wie erforderlich ausfahren, um die Reibungswärme so gering wie möglich zu halten. Für einen geraden Schnitt sollte auch nur mit Anschlag gearbeitet werden. Das Plexiglas vorsichtig bei laufender Maschine ansetzen und mit mittlerem Vorschub sägen.
Stichsäge: Auch hier vorsichtig bei laufender Maschine das Plexiglas® ansetzen und dann mit mittlerer Schnittgeschwindigkeit und ohne Pendelhub (das Sägeblatt darf nicht vor- und rückwärts pendeln) sägen. Bei Bedarf kann auch mit Leitungswasser gekühlt werden, dabei sollte aber nicht die Maschine nass werden.

Im Fachhandel gibt es diese bereits angespitzt zu kaufen, allerdings sind diese nicht sehr günstig. Neben dem Bohrer können auch Kegel- oder Stufenbohrer eingesetzt werden.

Die Bohrmaschine fixiert man am besten auf einem Bohrständer, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Dabei den Bohrer bei langsamer bis mittlerer Geschwindigkeit vorsichtig aufsetzen und bei Bedarf mit Wasser kühlen. Kurz vor dem Durchstoßen aber den Druck zurücknehmen oder noch besser, eine Holzplatte unterlegen.

Auch kann man Plexiglas sehr gut mit einer Fräse bearbeiten. Hierbei empfehlen sich neue und damit auch scharfe Fräser, um das beste Ergebnis zu erzielen. Das Plexiglas muss dann entgegen der Laufrichtung der Fräse geschoben werden. Die Schnittkanten können dann entweder mit einer Ziehklinge (Teppichmesser o.ä.), einer Maschinenfeile oder aber auch mit einem Profilfräser nachbearbeitet werden.

Da die Teilnehmer bis auf mich, ich hab ja schon so ein Becken, Plexiglas auch nur vom hören sagen kannten, samt möglichen Vor- und Nachteilen, ihnen aber dieses Thema auch persönlich sehr interessiert hat, haben sie im Internet bereits nach Erfahrungen von anderen Aquarianern gesucht, um Interessierten hier auch bei Bedarf Rede und Antwort stehen zu können.

Wie es aber im Leben immer so ist, konnte man zig Erfahrungen finden, aber immer noch keine Tendenz ausmachen, ob diese Becken aus Acrylglas (ein anderer Begriff für PLEXIGLAS®) nun wirklich was taugen oder nicht.

Wer z.B. einen Plattenspieler zu Hause hat oder sonst ein Möbelstück aus Plexiglas, wird früher oder später auf ein Problem stoßen: Das gute Stück wird langsam stumpf. Feine Kratzer lassen die Oberfläche nicht mehr ganz so schön glänzen. Jetzt ist es an der Zeit, dass man das Plexiglas polieren sollte.
Wenn aber durch einen harten Gegenstand, z.B. einer Gürtelschnalle, die an der Aquariumbecken-Frontscheibe oder Steinaufbau im Inneren des Beckens, tiefere Kratzer im Plexiglas sind, kann es sein, dass polieren allein nicht mehr hilft und man zudem noch schleifen muss, um die Oberfläche wieder glatt und glänzend zu bekommen. Wenn tiefere Kratzer im Plexiglas sind, die durch einen harten Gegenstand verursacht wurden, kann es sein, dass polieren allein nicht mehr hilft und man zudem noch ausbessern muss, um die Oberfläche wieder glatt und glänzend zu bekommen.

Welche Körnungen sind zu benutzen?

Vorweg: Der erste Schleifvorgang muss die Kratzspuren vollkommen beseitigen und jeder nachfolgende Schleifvorgang muss die Schleifspuren des vorherigen Schleifvorganges beseitigen, d.h. immer großflächig schleifen! Zur besseren Orientierung empfiehlt es sich, die betroffenen Stellen mit einem wasserfesten Filzstift großzügig zu markieren. Vor dem Wechsel der Körnung die Fläche immer reinigen.

In der Regel werden folgende Körnungen benutzt: 240, 400, 800, 1200 und 2000. Der Schleifvorgang erfolgt meist in drei Stufen:

Grobschliff: mit einer Körnung von 240
Mittelschliff: mit einer Körnung von 400 und 800
Feinschliff: mit einer Körnung von 1200 oder danach 2000

Der Mittel -und Feinschliff sollte nur nass erfolgen.
Nach dem Schleifen und anschließender Reinigung werden die geschliffenen Stellen mit einer Stoffwalze/Polierscheibe und dafür geeigneten Polierwachs poliert.
Die Umdrehungszahl bei Schwabbeldurchmesser von 100mm beträgt ca. 2000 U/min.
Beim maschinellen Schleifen und Polieren ist ferner darauf zu achten, dass nicht zu lange und zu fest aufgedrückt wird, damit durch entstehende Reibungswärme keine Spannungen oder Mini-Risse auftreten.

Das war unser Praxis-Seminar bei der Fa. Schuran in Jülich.
An dieser Stelle noch einmal: Herzlichen Dank!

Update Nov. 2020: Das NRW-Riff-Forum selbst gibt es nicht mehr und läuft jetzt über Aquaristik-Kreisel.de.
Ich selber habe Juni 2020 mit der Meerwasser-Aquaristik aufgehört.
Solltet Ihr also Fragen zum Thema „Schleifen & Polieren“ haben, so wendet Euch direkt an:

Florian Schuran unter „New Wave“

Vielen Dank!

Mit großem Bedauern habe ich herausgefunden, daß Hermann Schuran nicht mehr unter uns weilt. Er ist im Februar von uns gegangen und ich gebe meine mir verbleibende Kraft ganz der Familie.

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Super! Das muß ich teilen!