Fayence

Die Rohstoffe der ägyptischen Fayence sind dieselben wie die der Glasherstellung – Quarzsand, Kalk, Natron und Bindemittel -, jedoch in einem anderen Mischungsverhältnis. Sie ist zu unterscheiden von der nach der italienischen Stadt Faenza benannten europäischen Fayence, eine mit Blei- oder Zinnoxiden glasierte Tonware. Die altägyptische Bezeichnung für dieses Material lautet Tjehenet, „das Leuchtende, Strahlende“, was auf die Wirkung der Glasuren anspielt. Diese ließen sich zwar in allen Farben herstellen, es überwiegen jedoch die Farben Blau und Grün, die symbolisch für Ewigkeit, Fruchtbarkeit und Wiedergeburt stehen.

Zu allen Zeiten wurde aus Fayence Luxusware für eine kleine Elite gefertigt, die etwa zehn Prozent der Bevölkerung ausmachte. Daher wurde dieses Material für die Verkleidung von Wänden und Fußböden im königlichen Palast, für kostbare Kosmetikgefäße und Kultgeräte sowie Götterstatuetten verwendet. Seine Unvergänglichkeit erklärt den Einsatz für Grabbeigaben wie Uschebtis, Pektorale oder Mumiennetze.

In Schmuckstücken ersetzte Fayence seltene Edelsteine, deren ihnen zugeschriebene magische Wirksamkeit im medizinischen Bereich auf sie überging: Pulverisierte Fayence wird in medizinischen Texten als Beimengung zu Salben vorgeschrieben.

STEIN

Für den Ägypter war Stein das Material der Unvergänglichkeit: Für die Ewigkeit bestimmt waren die Gräber und Tempel, aus Steinblöcken errichtet oder in den Fels geschlagen. Demgegenüber waren die Wohnbauten für die Lebenden – auch der Palast des Königs – aus Lehmziegeln errichtet.

Für die Ewigkeit bestimmt war auch die Ausstattung der Tempel und Gräber mit Statuen und Stelen; Steingefäße waren kostbare Grabbeigaben oder Weihegeschenke an die Götter, ebenso die reliefierten Prunkplatten. Die hohe Wertschätzung des Materials übertrug sich auf das Handwerk: Das Bild eines Steinbohrers wurde generell zur Schreibung des Begriffs „Handwerker“ eingesetzt.

BRONZE

Wird Kupfer mit Zinn oder Blei verschmolzen, entsteht Bronze. Diese Legierung zeichnet sich durch einen niedrigeren Schmelzpunkt und eine leichtere Gießbarkeit aus, was die Verarbeitung erleichtert.

Die unterschiedlichen Anteile von Zinn und Blei sowie verschiedener Spurenelemente wie etwa Arsen sind ein Kriterium für die Datierung. Objekte aus Bronze finden sich im alltäglichen Gebrauch – Waffen, Werkzeuge, landwirtschaftliche Geräte –, aber auch im Tempel: Götterfiguren als Kultstatuen oder Votivgaben und kultische Geräte – Sistrum, Situla, Menit – werden beim Vollzug der Rituale verwendet und sind Teil des Tempelschatzes.

HOLZ

In pharaonischer Zeit war Ägypten ein holzarmes Land, die Bäume wuchsen meist in Gärten: Sykomoren, Tamarisken, Akazien und Palmen. Holz wurde oft wiederverwendet, Statuen und Särge waren aus vielen Teilen zusammengesetzt. Gegenstände aus Holz – Möbel und Kosmetikbehälter, Wagen und Waffen – waren ein wertvoller Besitz und einer kleinen Oberschicht vorbehalten. Zusätzlich wurde Holz in großer Menge importiert wie die Zedern aus dem Libanon oder Ebenholz aus dem Inneren Afrikas. Den größten Bedarf an Holz hatte der Schiffsbau. In der Architektur wurde Holz für bestimmte Teile wie Säulen und Architrave oder Schreine und Baldachine verwendet.

Pflanzliche und tierische Materialien

Neben Holz wurden verschiedene Gräser verarbeitet, vor allem Flachs, Papyrus, Rohr und mehrere Binsenarten. Aus Flachs wurde Leinen gewonnen, das nicht nur für die Fertigung eines Großteils der Kleidung verwendet wurde, sondern auch in der Bestattung für Mumienbinden und als Grabbeigabe und darüber hinaus als Opfer für die Götter diente. Aus dem Stängel der Papyruspflanze wurde das wertvolle Schreibmaterial hergestellt, das in einer sekundären Verwendung zur Herstellung von Kartonage für Mumienauflagen und Masken diente. Die anderen Gräser wurden zum Flechten von Körben, Matten und Sandalen benutzt, Palmfasern zu Seilen gedreht.

Aus keiner anderen antiken Kultur sind dank günstiger klimatischer Bedingungen so viele Gegenstände aus organischen Materialien überliefert wie aus dem alten Ägypten. Elfenbein wurde seit vorgeschichtlicher Zeit zu Schmuck und Kosmetikgefäßen verarbeitet und für Einlagen in Möbel, Waffen und Kultgeräte verwendet. Es wurde aus Nubien importiert, ebenso wie Leder und Felle, Straußenfedern und -eier. Wachs wurde in der Malerei und im Metallguss eingesetzt. Wachsfigürchen spielten eine wichtige Rolle in der Magie; außerdem dienten Amulette und Uschebtis aus Wachs als Grabbeigabe. Aus Muscheln wurde häufig Schmuckstücke gefertigt.

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