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Glyptothek

Saal Der Mnesarete

Sammlung antiker Skulpturen
Grabmonumente der klassischen Epoche

Meisterwerke griechischer und römischer Skulptur

Ich habe viel Herzblut in die Aufnahmen gesteckt und freue mich, wenn für den archäologisch Interessierten und/oder Liebhaber antiker Kunst, diese „Artikel“ Anklang finden.

Benannt ist der Saal nach einem Stein mit dem Relief der Mnesarete.

Marmorne Gedenksteine mit oft prächtigem Skulpturen- und Reliefschmuck standen im antiken Griechenland auf den Grabstätten, in denen wohlhabende Familien ihre Verstorbenen beisetzten. Die Bezirke waren meist von Mauern eingefasst und boten Platz für eine Vielzahl von Bestattungen. Entsprechend konnten hier im Laufe der Jahre oft mehrere Grabsteine verschiedenster Form nebeneinander errichtet werden: Man findet außer hochragenden Pfeilern und architektonisch gerahmten Reliefs auch großformatige Umsetzungen von Wasch- und Salbgefäßen für den Totenkult.

Bisweilen wurden die Grabstätten auch von steinernen Wächtern – Löwen, Panthern (495 und 496) oder Hunden – behütet. All diese Monumente sollten den Rang und das gesellschaftliche Prestige der jeweiligen Familien augenfällig machen.
Inschriften sorgten dafür, dass das Andenken der Toten für die Nachwelt bewahrt blieb. Darin wurden meist nur der Name und der Vatersname der verstorbenen Person sowie ihr Herkunftsort genannt.

In ihr Leid versunken sitzt die Verstorbene auf einem Sessel. Vor ihr steht eine trauernde Dienerin. Inschrift auf dem Gebälk der Stele: „Mnesarete, (Tochter) des Sokrates“. Darunter ein Gedicht: „Diese ließ ihren Mann zurück und die Geschwister und der Mutter den Schmerz, auch ihr Kind und nicht alternde Ruf großer Tugend. Hier (im Grab) hält Persephones Gemach Mnesarete umfangen, die zum Ziel jeglicher Tugend gelangte.“ Das Haus der Totengöttin Persephone ist die Unterwelt. Attika. Um 380 v. Chr.

Die Bildfelder aufwendiger Grabsteine aus klassischer Zeit sind von großer Empfindsamkeit und tiefer Trauer geprägt. Häufig wird der oder die Verstorbene hier im Kreise von nahen Angehörigen oder Dienern gezeigt. Tote und Lebende scheinen sich dabei ganz nah zu sein, zumal die rahmende Architektur sie in einen gemeinsamen Bildraum setzt.
In Wirklichkeit befinden sie sich in ganz unterschiedlichen Sphären, zwischen denen es keine Verbindungslinie mehr gibt: Die einen in der diesseitigen Welt der Lebenden, die anderen im Hades, im Reich der körperlosen Seelen.

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