Mit der Entstehung des ägyptischen Staates beginnt in der Reichseinigungszeit (um 300 v. Chr.) auch die Herausbildung der charakteristischen Merkmale der ägyptischen Kunst in Skulptur und Relief.

In der Frühzeit (1.- 2. Dynastie, 3050-2700 v. Chr.) erfolgt die Formulierung der kubistischen Grundstruktur der Skulptur, der Gerüst von waagrechten und senkrechten Linien durch eine Basisplatte und einen Rückenpfeiler verkörpert werden.

Im Alten Reich (3.- 6. Dynastie, 2700-2170 v. Chr.) entstehen umfangreiche Reliefzyklen in den königlichen Totentempeln und Privatgräbern; das Porträt erlebt eine erste Blüte.
Dem Zerfall der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen in der Ersten Zwischenzeit (7.-11. Dynastie, 2170-2040 v. Chr.) entspricht die Auflösung des Formenkanons in der Kunst.

Frühzeit > Altes Reich

EPOCHEN IM ALTEN ÄGYPTEN

Das “Goldene Zeitalter” des Mittleren Reiches (11.-13. Dynastie, 2040-1780 v. Chr.) gilt späteren Epochen als Vorbild schlechthin, vor allem im Bereich von Kunst und Literatur. Die Produktion von Kunst ist nicht mehr auf das Umfeld des Königshofes konzentriert; es entwickeln sich Landschaftsstile in der Provinz von Mittel- und Oberägypten, wo auch ausdrucksstarke Altersporträts entstehen.

In Ägypten wurden verschiedene Edelsteine zu Schmuck, Amuletten und kleinformatigen rundplastischen Objekten wie Statuetten und Gefäßen verarbeitet. Am häufigsten wurden Amethyst, Bergkristall, Chalcedon, Hämatit, Jaspis, Karneol, Lapislazuli, Malachit und Türkis verwendet.
Amulette erhielten ihre Wirksamkeit nicht nur aus der Form, sondern auch aus dem Material, das wiederum fest mit einer bestimmten Farbe verbunden war. So steht Rot – und damit Jaspis und Karneol – für Chaos und Unheil, kann dieses aber auch bannen; die grüne Farbe, verkörpert durch Malachit und Türkis, steht für Jugend und Frische, Fruchtbarkeit und Wohlergehen.

Die Annahme, der Leib der Götter bestehe aus Gold, folgte aus der Beständigkeit dieses Materials. Um auch dem Menschen, vor allem dem König, Unvergänglichkeit für die Ewigkeit zu garantieren, wurden Särge und andere Grabbeigaben aus Gold gefertigt oder, im nichtköniglichen Bereich, vergoldet.

Da Silber aus Vorderasien und der Ägäis importiert werden musste, war es zunächst im Alten Reich wertvoller als Gold. Wie die Funde in den Königsgräbern von Tanis belegen, gab es in der 3. Zwischenzeit eine Schwemme von Edelmetall, was auf die Plünderung des Tempelschatzes von Jerusalem durch Scheschonk I. (um 995 v. Chr.) zurückzuführen ist.

Published On: Mai 30th, 2018Categories: Staatliches Museum Ägyptischer KunstTotal Views: 161Daily Views: 1

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