Das Ozeaneum entdecken

Biodiversität ist der Fachausdruck für die biologische Vielfalt. Sie umfasst die genetische Vielfalt, die Vielzahl der Organismen und die ökologische Vielfalt. Ob als Fülle der Organismen und Lebensgemeinschaften oder als genetische Einzigartigkeit jedes Individuums: Das Phänomen Leben zeigt viele Seiten.

Es äußert sich nicht nur als Artenvielfalt. Die Evolution als Geschichte der Lebewesen in einer sich ständig wandelnden Umwelt beruht auf die Vielzahl der Lebenserscheinungen und ihrer fortwährenden Veränderung.

Überfischung # Umweltverschmutzung # Schifffahrt

Was gibt es im Bereich „Erforschung und Nutzung“ zu sehen?

Unser Rundgangs führt uns nach Betreten der leicht geneigten Bodenfläche an Deck eines Forschungsschiffes. Wie sich Überfischung, Umweltverschmutzung und Schifffahrt auf die Meere auswirken und wie aufwändig die Meeresforschung ist, sind Hauptthemen dieser Ausstellung. Grafiken führen vor Augen wie eine über Jahrzehnte verfehlte Fischereipolitik zum Raubbau an unseren Meeren geführt hat. Die Reling bildet abgegrenzte Schauvitrinen an den Wänden, Schaugläser mit Präparaten und ein präparierter Eisbär, zeigen die Vielfalt des Lebens unter und im Wasser.

In einer fiktiven, zehnminütige Tauchfahrt aus der Sicht im Tauchboot kann man im Tauchfahrtkino auf eine Reise von der Ostseeküste bis zum Mittelatlantischen Rücken in 4 000 Metern Tiefe teilnehmen. Die Unterwasser-Aufnahmen bieten Einblicke in die Lebensräume der Ozeane.

Deutsche Forschungsschiffe

Nach Originalbauplänen gefertigte Modellforschungsschiffe im Maßstab 1:50, wie Meteor und Polarstern sind zu sehen, ebenso Modelle von Satelliten und Forschungstauchbooten. Auf einem Touchscreen können Besucher die aktuellen Fahrtrouten der Forschungsschiffe auf Satellitenbildern verfolgen.

Rund 25 deutsche Forschungsschiffe befahren alle Meere – von der Arktis bis zur Antarktis, vom Schwarzen Meer bis zum Pazifik.
Im Atlantik erforscht die WALTHER HERWIG III Nutzfische und deren Lebensgemeinschaften. Die WEGA vermisst Küstengewässer und sucht in Ost- und Nordsee gefährliche Wracks. Vielseitig einsetzbar ist die POSEIDON. Die POLARFUCHS forscht in der Ostsee.
Große Schiffe, wie die METEOR, die SONNE, die POLARSTERN und die MARIA S.MERIAN, gleichen schwimmenden Großlabors – vollgestopft mit raffinierter Technik.

Das Forschungsflugzeug, die „Polar 5“ befindet sich seit 2007 im Einsatz. Sie dient Forschern in der Arktis und der Antarktis. Der Rumpf enthält im Boden und Decke Öffnungen für Messsonden und Kameras. In den Polargebieten messen die Geräte Wetterdaten, Eisdicke und vieles mehr. Kameras erfassen die Verteilung von Eisdecken.

Auf Forschungsmission

Auf 500 m² werden aktuellen Themen der deutschen Meeresforschung anschaulich und interaktiv einem breiten Publikum vermittelt. Vom Meeresgrund bis zur Wasseroberfläche kommt Technik zum Einsatz, um die Ozeane und Meere genauer zu erforschen.

Über 1 000 Hightech-Tonnen markieren an der deutschen Ostseeküste die Fahrwasser und gefährliche Hindernisse. Diese „Seelaternen“ arbeiten mit leistungsstarken LED-Lichtquellen. Sie erhalten ihre Energie aus langlebigen Akkumulatoren, die über Solarmodule nachgeladen werden.

Der Cherokee ist ein ferngesteuertes Tauchfahrzeug – ein ROV. Das Kürzel bedeutet: Remotely Operated Vehicle. Wissenschaftler manövrieren das ROV vom Forschungsschiff aus. Der Cherokee kann bis zu 1 000 Meter tief tauchen.

Kranz-Wasserschöpfer

Sie bringen Wasserproben aus verschiedenen Tiefen zum Forschungsschiff. Beim Herablassen ermitteln Messsonden Tiefe, Temperatur, Salzgehalt und Trübung. Die Daten übertragen sie an Bord des Schiffes.
Beim Heraufholen legen die Forscher fest, in welcher Tiefe welcher Schöpfer schließt. Sie können bis zu 24 Proben von je 10 Liter aus ganz verschiedenen Tiefen entnehmen. Aus diesen Proben gewinnen die Forscher Erkenntnisse über Eigenschaften des Wassers in verschiedenen Stockwerken des Meeres.

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